Waldlehrpfad Granzow
Dieser Rundwanderweg wurde von der Stiftung "Alte Fahhrt / Leppiner Heide" angelegt. An mehreren Stationen wird auf Schautafeln gezeigt, wie der Umbau eines Waldes von einer Kiefernmonokultur zu einem Dauerwald erfolgt. Die 12 Stationen vermitteln Wissenswertes über die Region, sowie über die Besonderheiten der Wald- und Forstwirtschaft. Auf der Wanderung werden 7,8 Kilometer zurückgelegt. Es gibt aber einige Wege, über die die Tour abgekürzt werden kann.
Höhepunkt der Wanderung ist der Besuch des Arboretum "Erbsland". Es ist eines der ältesten und dendrologisch interessantesten Anbauversuchsgebiete des deutschen Bundesforstes. Etwa 3 Kilometer vom Ferienpark entfernt, befindet sich das Arboretum mitten im Wald. Dieses wurde bereits im Jahre 1887 unter der Leitung des Mirower Forstmeisters Friedrich Scharenberg auf einer sieben Hektar großen Freifläche aus Geschiebelehm fünfzig wuchsfreudige ausländische Baumarten mit dem Ziel anpflanzen, deren Eignung für einen Aufwuchs im deutschen Wald zu prüfen, um dessen Artenarmut zu überwinden. Viele dieser Baumarten können heute noch in dem Arboretum besichtigt werden.
Stationen am Rundweg und ihre Themen
Startpunkt Rundweg: Vom Forst zum Wald
Der Startpunkt ist am Ausgang des Ferienparkes am Müritznationalpark auf der Höhe des Waldhauses. Dort befindet sich die erste Hinweistafel, die den Wanderweg und die Stationen zeigt.
Wald und Weg im Konflikt
Wege sind im Wald notwendig. Die Forstwirtschaft benötigt diese um den Wald zu bewirtschaften. Die Menschen wollen spazieren gehen und Sport im Wald treiben, ob es z.B. Radfahren oder Joggen ist. Trotzdem wird dadurch das Wild gestört und das Wachstum des Waldes behindert. Auf der Schautafel wird auf diesen Widerspruch eingegangen.
Harzung zur Rohstoffgewinnung
Aus Harz, oder dem von Kiefern produzierten Rohbalsam, wurde schon im 15. Jahrhundert in Pechsiedereien Pech hergestellt. Noch bis in die 1960iger Jahre wurde Harz gewonnen. Das diese Praxis heute nicht mehr genutzt wird, liegt einzig und allein daran, dass die Gewinnung marktwirtschaftlich nicht rentabel betrieben werden kann. Auf den Tafeln wird das Vorgehen gezeigt, wie die Bäume gerizt werden und das Harz aufgefangen wird..
Leben im toten Holz
Totes Holz ist oft erstaunlich lebendig. Stirbt ein Baum, so zieht sofort neues Leben ein. Viele Pilzarten und Käferarten sind auf das sich zersetzendes Holz angewiesen. Umgefallene Bäume sind ideales Keimbett für Baumsamen und fördern so die natürliche Waldverjüngung. Alte Bäume mit Höhlen, Astlöchern, Spalten und Rissen sind Lebensraum für Spechte und Fledermäuse.
Der Zerrinsee
Das Naturschutzgebiet Zerrinsee ist ein 32 Hektar großes Naturschutzgebiet. Der Name stammt von dem ehemalige Zerrinsee. Die Unterschutzstellung erfolgte im Jahr 1972 zum Zweck ein Versumpfungsmoor in der Niederung des abgelassenen Sees als Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten zu schützen und zu entwickeln. Die Moorvegetation des Schutzgebietes bestehet überwiegend aus Torfmoos und der gemeinen Moosbeere. Sie wurde aber von dem Kiefernaufwuchs verdrängt und findet sich nur noch rudimentär in waldfreien Bereichen.
Forstbotanischer Garten "Erbsland"
Am Eingang befindet sich eine kleine Schutzhütte, in der man sich ausruhen kann. Ein kleiner Rundwanderweg führt durch das Arboretum. Über dreißig Baumarten demonstrieren seitdem mit eindrucksvollen Wuchsleistungen wie fest und tief sie in deutscher Erde wurzeln können. Eine Douglasie erreichte bisher 42 Meter, und die zwölf Riesenküstentannen aus Nordamerika kamen bei der 40-Meter-Marke an, während einheimische Bäume meist mit 20 bis 25 Metern Höhe zurückstehen. Auch die mexikanische Goldkiefer hat es mittlerweile auf 40 Meter gebracht.
Die Schwedenschanzen
Diese Bezeichnung entstand in Zusammenhang mit den Kampfhandlungen des Dreißigjährigen Krieges, als die Bevölkerung u.a. ältere Befestigungsanlagen als Fliehburgen oder Viehverstecke reaktivierte. Dadurch konnte man sich in katholischen Gebieten vor den protestantischen Truppenkontingenten des Schwedenkönigs in Sicherheit bringen. In diesem Waldgebiet versteckten sich die Einheimischen während der Schlacht um Wittstock, die mit entscheident im Dreißigjährigen Krieg war.
Der Boden: Schaltzentrale des Waldes
Nur in gesunden Waldböden können all die Bäume gut wurzeln und sich ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Ein intakter Boden ist die beste Garantie dafür, dass unsere Wälder auch in Zukunft noch ihre wichtigen Leistungen vom Hochwasserschutz über die Hangstabilisierung bis zur Erholung beim Wandern erbringen können.
Weisergatter und Plenterwald
Das Ziel eines Weisergatters ist es, eine objektive Erfassung des Schalenwildeinflusses auf die krautige und holzige Bodenvegetation zu untersuchen. Dafür werden Weiserpaare aufgebaut. Jedes Weiserflächenpaar besteht aus einer gezäunten und einer ungezäunten Teilfläche in unmittelbarer Nachbarschaft. Auf beiden Flächen werden alle Pflanzenarten sowie Verbiss und sonstige Schädigungen an den Gehölzen aufgenommen. Im Plenterbetrieb werden nur einzelne Bäume gefällt und so ein permanenter Hochwald geschaffen.
Der Wald im Umbau
Unsere Wälder sind wertvolle Natur- und Lebensräume. Sie leisten bedeutende Beiträge zum Klimaschutz und lindern die Folgen des Klimawandels für den Menschen. Doch sie leiden zunehmend unter Hitze und Dürre. Er ist CO2-Speicher, Schattenspender und Erholungsgebiet, Luft- und Wasserfilter. Die Wälder müssen auf artenreiche Mischwälder mit einer heterogenen Altersstruktur umgebaut werden.
Ehemalige Wasserstraße: Alte Fahrt
Die Alte Fahrt war bis zur Fertigstellung des Müritz-Havel-Kanals in den 1930er Jahren die einzige schiffbare Verbindung zwischen der Müritz und den Gewässern um Mirow und der oberen Havel. Früher war die Müritz mit dem Kleinseengebiet über die sogenannte Alte Fahrt und die Bolter Schleuse verbunden. Heute sind davon nur noch der Mirower See und das Granzower Möschen befahrbar. Vor allem in der Zeit der Seerosenblüte ist die Fahrt bis zum Erlebnissteg Seenplatte absolut empfehlenswert.
Wacholderheide - Erhalt und Pflege:
Früher gab es an dieser Stelle Wacholder, der aber vom Wald verdrängt wurde. Es soll nun wieder Wacholder angepflanzt und der Wuchs gefördert werden. Der Wacholder bezitzt aufgrund seines offenen Wuchses eine besondere Bedeutung für lichtliebender Tier und Pflanzenarten. Die Heide benötigt eine besondere Pflege, damit der geschaffene Raum nicht wieder zwächst.
Bildergalerie:
Routenplan:
Wegpunkt | Entfernung | Fahrzeit |
---|---|---|
Station 1: Startpunkt |
0,0km | 0h:00min |
Station 2: Wald im Konflikt |
0,5km | 0h:10min |
Station 3: Harzung Bäume |
1,3km | 0h:25min |
Station 4: Totes Holz |
1,7km | 1h:30min |
Station 5: Der Zerrinsee |
2,8km | 0h:55min |
Station 6: Das Arboretum |
3,6km | 1h:15min |
Station 7: Schwedenschanzen |
4,7km | 1h:35min |
Station 8: Der Boden |
5,1km | 1h:40min |
Station 9: Das Weisergatter |
5,5km | 1h:50min |
Station 10: Der Waldumbau | 6,2km | 2h:05min |
Station 11: Alte Fahrt |
6,7km | 2h:15min |
Station 12: Wacholderheide |
7,2km | 2h:25min |
Ferienpark | 7,6km | 2h:30min |