Museum
des Dreißigjährigen Krieges
Der Dreißigjährige Krieg fand von 1618 bis 1648 statt. Insgesamt folgten in den 30 Jahren vier Konflikte aufeinander. In der letzten Phase des Krieges, der als „Schwedisch-Französischer Krieg“ bezeichnet wird, fand die Schlacht am Scharfenberg bei Wittstock statt. Hier besiegten die Schweden unter dem schwedischen Feldmarschall Johan Banér und dem schottischen Feldmarschall Alexander Leslie das kaiserlich-kursächsische Heer unter Melchior Graf von Hatzfeldt und Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen.
Das Museum über des Dreißigjährigen Krieges gibt viele interessante Einblicke zum Kriegsverlauf, den Auslöser des Krieges, das Leben in den Armeen und über die Bewaffnung. Aber auch viele Informationen über die Zeit, in der die Kriege stattfanden. Dazu wurde eine Ausstellung in der Bischofsburg eingerichtet. Die Bischofsburg war Teil der Stadtmaueranlage und galt im Mittelalter als uneinnehmbar. Sie wurde als Sitz der Bischöfe von Havelberg Ende des 13. Jahrhundert eingerichtet. Nach dem jährigen Krieg begann der Verfall der Bischofsburg. Von 1995 bis 1998 wurde die Burganlage im Rahmen eines europäischen Förderprojekts restauriert, rekonstruiert und umgestaltet.
Das Museum erstreckt sich über 7 Etagen im Turm der Burg. Für den Besuch sollte man eine Stunde einplanen.
Museumsrundgang
Thema auf Etage 1: Mythen und Wahrheiten
Gezeigt wird auf der 1. Etage, wie u.a. die Information der Bevölkerung in diesen Zeiten vonstattenging. Es wurden Flugblätter erstellt und in den Kirchen verteilt oder auch Bücher über die Zeit geschrieben. Ein Beispiel ist der Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen. Über die Jahre wurden aber die Geschichten umgeschrieben und damit Mythen über den Krieg erschaffen. Durch eine neuere Erforschung der Werke konnten einige Mythen enttarnt werden.
Thema auf Etage 2: Die Ursachen des Krieges
Mehrere Faktoren waren der Auslöser des Krieges. Zum einen fehlte eine politische Ordnung in Europa und es gab Änderungen in der Kirche. So wurde um eine neue Machtverteilung zwischen den Königshäusern und Reichsfürsten gekämpft, aber auch um die Anerkennung der Religionen. Auf der Etage steht auch eine Einzeigeruhr, die am Kirchturm in dem kleinen Dorf Schweinrich die Zeit anzeigte. Eine Einzeigeruhr ist auf den Stundenzeiger beschränkt. Auf Minuten- oder Sekundenzeiger wurde bewusst verzichtet. Der Stundenzeiger der Einzeigeruhr bewegt sich ganz normal. Durch drei weitere Punkte zwischen den Stunden kann dadurch abgelesen werden, ob eine viertel, eine halbe oder eine dreiviertel Stunde vergangen ist.
Thema auf Etage 3: Lebensfreude und Lebensnot
Die Kriege hatten unterschiedliche Auswirkungen für die Reichen und die Armen. Ein Teil der Bevölkerung verdiente kräftig und konnte einen hohen Lebensstandard führen. Die Landbevölkerung suchte den Schutz in den Städten. Bei dem Leben auf dem engen Raum gab es eine Hungersnot und es verbreitenden sich Krankheiten, wie die Pest. Die Reduzierung der Bevölkerung sollte noch lange nach dem Ende des Krieges noch lange Zeit spürbar blieben.
Thema auf Etage 4: Das Leben in der Armee
Da die Feldherren nicht selbst die Armeen und Regimenter zusammenstellen konnten, gab es Unternehmer, die sich um die Finanzierung, Versorgung und Rekrutierung der Soldaten kümmerten. Bei diesem Modell füllten sich auch die Kassen der Unternehmer und der Offiziere. Dies hatte zur Folge, dass sich die Lebensbedingungen der Soldaten verschlechterten und sich Krankheiten in den Regimentern verbreiten konnten. Dies hatte aber auch zur Folge, dass es vermehrt zu Plünderungen auf den Feldzügen kam. Den Armeen folgte ein großer Tross, dem Geschäftemacher und Angehörige der Familien der Soldaten und Offiziere folgten. Gerade bei Verwundungen hing oft das Leben der Soldaten von der Unterstützung der Familien ab. Dazu gibt es eine Schatztruhe, Münzen aus der Zeit des Krieges und viele Erklärungen auf der Etage zu sehen.
Thema auf Etage 5: Technik und Mensch im Krieg
Kriege bieten immer viel Platz für neue Erfindungen. Zum einen versuchte man sich mit den Erfindungen militärische Vortele zu verschaffen, aber auch aufgrund von fehlenden Dingen im Alltag gab es reichlich Überlegungen, wie man dies ausgleichen konnte. Gezeigt wird auf der Etage, wie sich die Kriegsführung änderte und welches Wissen ein Regimentskommandant haben musste, um seine Truppen im Kampf zu führen. Ausgestellt sind auch Handbücher für Offizieren, die wichtige Hinweise, wie z.B. die Bedienung einer Kanone enthielten.
Thema auf Etage 6: Die Schlacht
In der 6. Etage der Ausstellung geht es um die Aufstellungen und Taktiken in den Schlachten. Dabei gab es eine fehlende Kommunikation auf dem Feld und taktische Fehler, die zu den Entscheidungen in den Schlachten führten. So wurde in den Kriegen die Uniformierung der Soldaten eingeführt. Ein wichtiges Erkennungszeichen waren aber immer noch die Fahnen, die in die Schlacht getragen wurden.
Thema auf Etage 7: Der langersehnte Friede
Auf der letzten Ebene des Rundganges wird aufgezeigt, welche Anstrengungen während des lange dauernden Krieges unternommen wurden und diesen zu beenden. Immer wieder gab es Friedensverhandlungen, aber die Feldherren setzten immer wieder auf ihre militärische Stärke und hofften dadurch den Krieg beenden zu können. Erst im Jahr 1648 konnte ein Frieden geschlossen werden. In der Spitze des Turmes gibt es ein kleines Dachfenster, aus dem man einen Ausblick auf die Stadt und den Kirchturm hat.